Ein Hitzschlag ist ein lebensbedrohlicher Notfall für Hunde. Besonders an heißen Sommertagen kann es schnell gefährlich werden, wenn sich der Hund überhitzt. Hunde können nicht wie Menschen schwitzen – sie regulieren ihre Temperatur hauptsächlich durch Hecheln. Doch wenn das nicht ausreicht, steigt die Körpertemperatur unkontrolliert an, was zu schweren Organschäden oder sogar zum Tod führen kann.
In diesem Artikel erfährst du:
Wie es zu einem Hitzschlag kommt
Welche Symptome du erkennen musst
Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sofort helfen
Was ist ein Hitzschlag beim Hund?
Ein Hitzschlag (Hyperthermie) tritt auf, wenn die Körpertemperatur eines Hundes über 40 °C steigt und der Körper die Hitze nicht mehr abführen kann. Das kann schnell lebensbedrohlich werden, da Organe wie Herz, Gehirn und Nieren versagen können.
Während sich Menschen durch Schwitzen abkühlen, können Hunde das nicht. Ihre Wärmeregulierung erfolgt hauptsächlich durch Hecheln und über wenige Schweißdrüsen an den Pfoten. Reicht das nicht aus, beginnt der Kreislauf zu versagen – ein Notfall, bei dem jede Minute zählt!
Ursachen: Warum kommt es zu einem Hitzschlag?
Ein Hitzschlag tritt oft schneller auf als viele Hundebesitzer denken. Besonders betroffen sind Hunde, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind, ohne ausreichende Möglichkeit zur Abkühlung. Doch auch falsches Verhalten bei sommerlichen Temperaturen kann das Risiko erhöhen.
Wann ist es am heißesten?
Die höchste Lufttemperatur wird nicht mittags, sondern meist am späten Nachmittag erreicht – oft zwischen 16 und 17 Uhr. Das liegt daran, dass der Boden und die Umgebung weiterhin Wärme speichern und langsam an die Luft abgeben. Besonders auf Asphalt und anderen dunklen Oberflächen kann die Hitze gespeichert werden, sodass sie sich erst am frühen Abend langsam wieder abkühlt.
Daher gilt: Spaziergänge und intensive Aktivitäten sollten auf die frühen Morgenstunden oder den späten Abend gelegt werden, wenn die Temperaturen am niedrigsten sind.
Besonders gefährdete Hunde:
Nicht alle Hunde reagieren gleich auf Hitze. Manche Rassen und Hundegruppen sind besonders anfällig für Überhitzung:
- Kurzschnäuzige Rassen (Mops, Bulldogge, Boxer) – ihre verkürzten Atemwege erschweren das Hecheln, wodurch sie sich schlechter abkühlen können.
- Langhaarige und dichte Fellrassen (Berner Sennenhund, Husky) – ihr dickes Fell speichert Wärme und erschwert die Wärmeabgabe.
- Übergewichtige Hunde – überschüssiges Fett isoliert zusätzlich, wodurch sich der Körper schneller aufheizt.
- Ältere Hunde und Welpen – ihr Kreislaufsystem ist empfindlicher und sie können Hitze weniger gut regulieren.
- Hunde mit Herz- oder Atemwegserkrankungen – bereits vorhandene gesundheitliche Probleme verschärfen das Risiko.
Typische Risikofaktoren:
Ein Hitzschlag entsteht nicht nur durch extreme Temperaturen, sondern oft auch durch unvorsichtiges Verhalten:
- Spaziergänge in der Mittagshitze – der Asphalt kann sich auf über 60 °C aufheizen und die Lufttemperatur steigt enorm.
- Laufen auf heißem Asphalt – nicht nur der Kreislauf, sondern auch die empfindlichen Hundepfoten leiden unter der Hitze.
- Auto in der Sonne – bereits nach wenigen Minuten steigen die Temperaturen im Auto auf tödliche Werte.
- Zu wenig Wasser und Schatten – fehlt dem Hund die Möglichkeit, sich abzukühlen, heizt sich der Körper immer weiter auf.
- Übermäßige Bewegung bei Hitze – Toben, Laufen oder Hundesport in der prallen Sonne kann schnell zur Überlastung führen.
Achtung: Selbst bei Temperaturen um 20–25 °C kann direkte Sonne oder starke Bewegung schon zu einer Überhitzung führen!
Symptome eines Hitzschlags beim Hund
Ein Hitzschlag entwickelt sich oft schleichend, wird aber schnell lebensbedrohlich. Es ist entscheidend, die ersten Anzeichen rechtzeitig zu erkennen, um sofort handeln zu können.
Typische Warnzeichen:
- Starkes Hecheln, Atemnot
- Erhöhte Körpertemperatur über 40 °C
- Taumeln, Schwäche, Orientierungslosigkeit
- Speichelfluss, glasiger Blick
- Erbrechen oder Durchfall
- Blasse oder dunkelrote Schleimhäute
- Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle
Bei diesen Symptomen: Sofort handeln! Der Hund darf keinesfalls weiter der Hitze ausgesetzt bleiben – je schneller du reagierst, desto höher sind die Überlebenschancen.
Erste Hilfe: Was tun bei einem Hitzschlag?
- Sofort in den Schatten oder an einen kühlen Ort bringen – ein kühler Kellerraum oder eine gut belüftete Wohnung kann helfen.
- Wasser anbieten, aber nur schluckweise trinken lassen – zu viel Wasser auf einmal kann den Kreislauf zusätzlich belasten.
- Körper langsam kühlen:
- Beine, Pfoten und Bauch mit kühlem (nicht eiskaltem!) Wasser befeuchten.
- Ein nasses Handtuch über den Körper legen und alle zwei Minuten wechseln.
- Luftzug verschaffen (Ventilator, offenes Fenster), aber keinen kalten Luftstoß direkt auf den Hund richten.
- Temperatur regelmäßig kontrollieren – sinkt sie nicht oder verschlechtert sich der Zustand, sofort zum Tierarzt!
- Schnellstmöglich zum Tierarzt fahren – auch wenn sich der Hund stabilisiert, können innere Organschäden auftreten.
Wichtig: Keine eiskalten Duschen oder kaltes Wasser auf den Rücken gießen – das kann einen Kreislaufschock auslösen!
Wie kann ich einen Hitzschlag verhindern?
- Spaziergänge nur früh morgens oder abends
- Immer genug Wasser und Schatten zur Verfügung stellen
- Auto niemals in der Sonne lassen – auch nicht „nur kurz“
- Bei langhaarigen Hunden das Sommerfell schneiden (keine Glatze)
- Kühlmatten oder feuchte Handtücher zum Liegen anbieten
- Bewegung bei hohen Temperaturen vermeiden
Tipp: Eine einfache Pfotenprobe: Halte deine Hand fünf Sekunden auf den Asphalt. Ist es zu heiß für dich? Dann auch für deinen Hund!
Fazit: Schnelles Handeln rettet Leben!
Ein Hitzschlag kann in Minuten tödlich enden. Erkenne die Symptome frühzeitig und handle sofort! Durch einfache Maßnahmen wie schattige Plätze, ausreichend Wasser und angepasste Spaziergänge kannst du deinen Hund schützen.